Wirtschaftswissen kompakt

Ihr Schlüssel zu einem tieferen Verständnis der komplexen Welt der Unternehmensführung.

In der dynamischen Welt der Unternehmensführung gibt es eine Vielzahl an Konzepten, Methoden und Fachbegriffen. Wir bei Schaffer & Collegen sind bestrebt, nicht nur erstklassige Beratungsdienstleistungen anzubieten, sondern Ihnen auch Wissen und Einblicke in Schlüsselbereiche anzubieten.

Egal, ob Sie ein erfahrener Unternehmer, ein aufstrebender Gründer oder einfach nur neugierig auf die Welt des Mittelstands und der Unternehmensberatung sind: Unser Glossar dient als Ihr Kompass durch diese vielfältige Landschaft, indem es zentrale Begriffe, Fachtermini und Themen verständlich erklärt - von A wie 'Außenfinanzierung' bis Z wie ZIM-Förderungen.

Wir werden diese Übersicht regelmäßig aktualisieren, um die neuesten Entwicklungen und Trends zu reflektieren. So haben Sie stets Zugang zu den aktuellsten und relevantesten Informationen.

Firmenwert

Firmenwert im Überblick

Ob für die Unternehmensnachfolge, Veräußerung oder für die Finanzierung – als Inhaber eines Unternehmens sollten Sie stets Kenntnis über den Firmenwert haben. Der Wert einer Firma ist ein wichtiger Indikator für den Unternehmenserfolg und die finanzielle Stabilität.

Ein hoher Firmenwert signalisiert finanzielle Stärke, Wettbewerbsvorteile und einen großen Kundenstamm. Unternehmen sollten daher bestrebt sein, ihren Firmenwert zu verbessern und zu erhalten.

Alles was Sie zum Thema Firmenwert unbedingt wissen müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Definition Firmenwert

Der Firmenwert ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre, der den Wert eines Unternehmens über seine materiellen Vermögenswerte hinaus beschreibt. Es handelt sich um den Betrag, den ein Käufer bereit ist, für das Unternehmen als Ganzes zu zahlen, unter Berücksichtigung der künftigen Ertragserwartungen und anderer immaterieller Faktoren wie Markenbekanntheit, Kundentreue und Managementqualität.

Der Firmenwert wird als Differenz zwischen dem Gesamtunternehmenswert und der Summe der Zeitwerte aller Aktiva und Passiva berechnet. Da der Firmenwert auf schwer quantifizierbaren Faktoren wie Gewinnaussichten, Kundenpotenzial und Branchenbedeutung basiert, ist er schwierig zu bestimmen. Der Firmenwert wird oft im Zusammenhang mit Fusionen und Übernahmen verwendet, wo er ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung des Kaufpreises eines Unternehmens ist.

 

Welche Faktoren können den Unternehmenswert beeinflussen?

Der Firmenwert kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Zu diesen zählen i.d.R.:

  • Branchenzugehörigkeit
  • Kunden
  • Abhängigkeiten (bspw. Lieferanten oder Investoren)
  • Umsatz und Gewinn
  • Investitions- und Modernisierungsbedarf
  • Umsatzraten
  • Marktverhältnisse
  • Markenbekanntheit
  • Firmenstandort

 

Wie wird der Firmenwert berechnet?

Es gibt verschiedene Methoden, um den Firmenwert zu berechnen. Einige der gängigsten Methoden sind dabei:

 

EBIT-Multiple-Methode:

Die EBIT-Multiple-Methode berechnet den Wert des Unternehmens auf der Grundlage des Verhältnisses des EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) zum Unternehmenswert (Enterprise Value). Es gibt verschiedene Arten von EBIT-Multiples, wie z. B. das EBITDA-Multiple, das EV/EBIT-Multiple und das EBIT-Multiple.

Sie ist eine einfache und schnelle Methode zur Berechnung des Firmenwertes, die jedoch nicht alle Faktoren berücksichtigt, die den Wert eines Unternehmens beeinflussen können.

 

Discounted Cashflow (DCF)-Methode

Die DCF-Methode bewertet den Firmenwert auf der Grundlage der zukünftigen Cashflows. Sie berücksichtigt den Zeitwert des Geldes und diskontiert die zukünftigen Cashflows mit einem angemessenen Diskontierungssatz auf den heutigen Wert.

Der Diskontierungssatz spiegelt das Risiko wider, das mit der Investition verbunden ist. Die DCF-Methode ist eine der am häufigsten verwendeten Methoden zur Bewertung von Unternehmen, da sie die zukünftigen Cashflows berücksichtigt und somit eine bessere Vorhersage des Unternehmenswerts ermöglicht.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die DCF-Methode auf Schätzungen und Annahmen basiert und dass die Ergebnisse empfindlich auf Änderungen in den Schätzungen reagieren können.

 

Multiplikator-Methode

Diese Methode sucht nach veröffentlichten Verkaufspreisen von Firmen in derselben Branche, mit ähnlicher Firmengröße und im selben Land. Der Wert der Firma ist so viel, wie Käufer dafür bezahlen würden.

Sie ist eine einfache und marktnahe Methode, um den Wert eines Unternehmens zu berechnen. Sie bietet den Vorteil, dass sich der Unternehmenswert schnell abschätzen lässt. Die Methode wird bei Unternehmensbewertungen oft angewendet, da sie flexibel und einfach anwendbar ist.

Allerdings ist diese Variante nicht immer die beste Wahl zur Bewertung eines Unternehmens, da andere Faktoren wie z. B. die zukünftigen Cashflows des Unternehmens ebenfalls berücksichtigt werden sollten.

 

Asset-basierte Methode

Diese Methode basiert auf der Schätzung des Marktwerts aller Vermögenswerte des Unternehmens abzüglich der Schulden. Der Firmenwert ergibt sich aus dem Nettovermögen des Unternehmens

Die Asset-basierte Methode berechnet den Wert des Unternehmens auf der Grundlage seiner Vermögenswerte. Dabei wird der Wert aller Vermögensgegenstände des Unternehmens ermittelt und von den Schulden abgezogen, um den Nettovermögenswert des Unternehmens zu erhalten. Die Asset-basierte Methode kann auf verschiedene Weise angewendet werden, wie z. B. durch die Asset-Akkumulationsmethode oder die Überschussertragsmethode.

Die Vorteile der Asset-basierten Methode sind ihre Flexibilität, die Einfachheit der verwendeten Formeln und die Einbeziehung von Off-Balance-Sheet-Posten. Die Methode berücksichtigt alle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich immaterieller Vermögenswerte wie Marken und eventueller Verbindlichkeiten, die normalerweise in den Anmerkungen zu den Finanzabschlüssen erscheinen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Asset-basierte Methode nicht immer die beste Methode zur Bewertung eines Unternehmens ist und dass andere Faktoren wie z. B. die zukünftigen Cashflows ebenfalls beachtet werden sollten.

 

Liquidationswert-Methode

Die Liquidationswert-Methode wird angewendet, wenn ein Unternehmen aufgelöst und seine Vermögenswerte verkauft werden sollen. Der Liquidationswert ist die Summe der Verkaufserlöse aller Vermögensgegenstände des Unternehmens abzüglich der Schulden und der Liquidationskosten.

Der Liquidationswert bildet fast immer die absolute Untergrenze der Unternehmensbewertung, unabhängig davon, welche Werte bei anderen Methoden errechnet werden. Der Liquidationswert kann als Barwert der finanziellen Überschüsse aus der Veräußerung der Vermögenswerte abzüglich der Schulden unter Berücksichtigung der Liquidationskosten und allfällig verbundener Steuerwirkungen definiert werden.

Obwohl der Liquidationswert bei Diskontierungsverfahren als Mindestwert zu beachten ist, ist diese Methode keine anerkannte betriebswirtschaftliche Methode.

Die Wahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Branche, in der das Unternehmen tätig ist, die Unternehmensgröße und der Verfügbarkeit von Daten.

 

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